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THW-Kräfte aus dem Kreis Olpe im Hochwassereinsatz

Die neue Jahrhundertflut an der Elbe bringt Betroffene und Einsatzkräfte vor Ort an Ihre Grenzen. Bundesweit ist mit überwältigender Anteilnahme Hilfe angelaufen – auch von THW-Kräften aus dem Kreis Olpe.

Der Verband aus dem GFB Olpe bricht nach Magdeburg auf

Kreis Olpe / Magdeburg, 08.06-12.06.2013 Das Elbehochwasser 2002 ist bereits als "Jahrhunderthochwasser" in die Geschichtsbücher eingegangen. Doch nur elf Jahre später dürfte ein neues Sommerhochwasser die Flut von damals übertreffen.

Überschwemmte Ortschaften, durchweichte Dämme, gebrochene Deiche - die Bilder der Verwüstung sind allgegenwärtig.

Die Menschen in den betroffenen Gebieten werden noch lange mit den Auswirkungen zu kämpfen haben. Aber auch die örtlichen Rettungs- und Einsatzkräfte bringt eine solche Katastrophe schnell an die Grenzen der Belastbarkeit.

Aufgrund der lang anhaltenden verschärften Lage in den ostdeutschen Hochwassergebieten rückte daher weitere Verstärkung aus Nordrhein-Westfalen aus.

Ein Verband aus rund 50 Helfern des Geschäftsführerbereichs Olpe unter der Leitung des Lennestädter Zugführers Thomas Hofmann setzte sich am frühen Abend des 08.06.2013 in Richtung Bielefeld in Marsch. Dort wurden weitere Kräfte aus NRW überregional gesammelt und von dort aus in den Bereich Magdeburg entsandt. Aus dem Kreis Olpe nahmen daran die Ortsverbände Attendorn, Olpe und Lennestadt mit insgesamt 25 Helfern und 4 Fahrzeugen teil.

Neben der eingesetzten Manpower wurde eine umfassenden Pumpenausstattung, eine Netzersatzanlage sowie eine Sandsackfüllmaschine mitgeführt.

„Für uns war schon seit Mittwoch klar, dass ein Einsatz an der Elbe jederzeit beginnen konnte. Unsere Helfer waren also im Vorfeld informiert. Als der Startschuss dann am Samstag Mittag fiel, waren schnell die Sachen gepackt und vom Sammelpunkt Olpe ging es dann im Verband los. Das lief alles sehr besonnen und professionell ab.“ kommentierte Michael Hermes, Zuführer im OV Olpe, die Vorbereitungsphase vor dem Einsatz.

Nach Ankunft in einem provisorischen Bereitstellungsraum in Magdeburg stand für die Helfer aus dem Kreis Olpe auf dem Plan, zügig Zelte aufzubauen und etwas ausruhen. Denn nach einer sehr kurzen Nacht hieß es bereits Ausrücken zum ersten Einsatz. Das herannahende Hochwasser bedrohte überall in der Stadt sogenannte "Kritische Infrastruktur" - u.a. auch das Landespolizeipräsidium. Hier galt es die vorhandenen Deichanlagen zu verstärken. Als "Kritische Infrastruktur" bezeichnet man öffentliche oder private Einrichtungen oder Anlagen mit wichtiger Bedeutung für das staatliche Gemeinwesen bei dessen Ausfall erhebliche Störungen oder Beeinträchtigungen der öffentlichen Sicherheit die Folge wären. Dazu zählen z.B. wichtige Behörden, die Elektrizitäts-, Telekommunikations- oder Wasserversorgung, Krankenhäuser, Banken, Flughäfen usw.

Zudem führten die heimischen THW-Kräfte im Stadtgebiet Magdeburg abschnittsweise Dichkontrollen und Ausbesserungsarbeiten durch. „Dabei ist entscheidend, dass man kleine Deichschäden direkt erkennt und behebt. Sobald wir eine undichte Stelle ausgemacht hatten, haben wir bei der Einsatzleitung Sandsäcke geordert und den Schaden direkt ausgebessert. Und in unserem Abschnitt hat auch soweit alles gehalten“ erläuterte Guido Höffer vom OV Attendorn und THW-Kreisbeauftragter für den Kreis Olpe die Aufgaben vor Ort.

Tags darauf wurden die Arbeiten bereits in den frühen Morgenstunden an einer weiteren wichtigen Einsatzstelle fortgeführt, wieder im Bereich der sogenannten "Kritischen Infrastruktur". Diesmal wurde ein zusätzlicher Sandsackwall um das Müllheizkraftwerk Rothensee errichtet. Neben sogenannten "Bigpacks" (schwere sandbefüllte Großgebinde) wurden zahllose einzelne Sandsäcke mit viel "Manpower" zu einem massiven Wall aufgeschichtet. Eine Störung des Betriebes in der Anlage hätte möglicherweise folgenschwere Auswirkungen auf die Stromversorgung in der Region Magdeburg gehabt, die zu einer weiteren Verschärfung der Lage geführt hätte. Dies konnte jedoch vermieden werden.

„Allein an der Einsatzstelle Rothensee waren über 100 THW-ler zusammen im Einsatz. Der Zusammenhalt und die Zusammenarbeit waren trotz der harten Arbeit richtig klasse. Aber auch nur so kann’s funktionieren“ beschrieb Kai Zimmermann, Zugtruppführer des OV Lennestadt, die Lage vor Ort.

Nach mehrtägigem Einsatz vor Ort und einsetzenden fallenden Pegelständen der Elbe durften die THW-Helfer aus dem Kreis Olpe dann wieder in Ihre Heimatortsverbände zurückkehren. Sicherlich bleiben werden die bedrückenden Eindrücke aus den Geschehnissen vor Ort. Wiederum erlebten die eingesetzen Helfer aber auch eine überwältigende Hilfsbereitschaft und Offenheit der Menschen in der betroffenen Region. Thomas Hofmann: „Wie wir von der Bevölkerung vor Ort aufgenommen wurden war wirklich überragend. Es gab überall in privater Initiative Verpflegung und Kaffee für die Einsatzkräfte. Man hatte das gute Gefühl, dass die Menschen hier zusammenhalten und unsere Arbeit sehr anerkannt haben. Das ist etwas, was wir gerne mit nach Hause nehmen.“


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